Hallo Ihr Lieben!
Am Mittwoch mussten wir mal wieder zu unserem heissgeliebten Immigration Office in Wellington. Und weil das Wetter so toll war, entschlossen wir uns, gleich noch eine Uebernachtung auswaerts dranzuhaengen, man muss ja nicht immer daheim rumsitzen und auf das Work permit warten, das kann man auch unterwegs… 😉
So bauten wir in 30 Minuten unser Auto wieder zum Reisemobil samt Sparkueche, dem Trangia.
Wir wollten schon lange mal zu einem grossen See fahren, der direkt ueber dem Berg liegen muesste… Tatsaechlich sind es zwei Berge, aber egal…
Hier ist die Route:
Von Wellington das Tal hoch nach Upper Hutt, dann ueber den Berg bis nach Featherston, dann zum Lake Wairarapa. Endlich angekommen stellten wir fest, dass der See eigentlich keine besondere Schoenheit ist, eher das Gegenteil… weil er scheibar relativ seicht ist, war er schlammig braun und sah ziemlich veralgt aus. Auch das Ufer war nicht besonders anziehend, flache Wiesen gingen nahtlos in Wasser ueber, und weit und breit nichts als Gegend, keine Bootsstege oder sonst irgendwas…
Was nun? Jetzt wo wir schon mal hier sind, fahren wir halt rauf nach Martinborough, der naechsten Kleinstadt, dort soll es viel Wein geben…
Aber kaum waren wir in der Richtung unterwegs, hielt uns ein Schild mit der Aufschrift „Lake Ferry“ ab. Das klingt doch gut, See-Faehre, vielleicht wird’s ja doch noch schoener, weiter unten…
Und wir fuhren und fuhren, schon lange war kein See mehr neben uns – sollte man doch mal auf die Karte kucken? Siehe da – das Schild lotste uns 16km weiter, und schon waren wir an einem neuen See, dem Lake Onoke, der spektakulaer in die Cook Strait abfliesst!
Eine wirklich traumhaft schoene Ecke, so ganz anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Und wenn man denkt, man ist schon in the middle of nowhere, mitten im Nirgendwo, kommt da von irgendwo ein Hotel und Pub daher! Das Lake Ferry Hotel (das in Echt nicht ganz so elegant aussieht wie die Webseite… 😉 ) wurde in den 1850ern gebaut, um dem Faehrmann am See zu einem geregeltes Einkommen zu verhelfen… Jetzt hilft es den paar Fischern, urlaubenden Einheischen und wenigen Touristen dabei, ihr Einkommen in eisgekuehltes Bier umzusetzen… 😉
So beschlossen wir nach einem ausgiebigen Strandspaziergang, den Abend ebenfalls im Lake Ferry Hotel bei einer Partie Billard und einem (oder 2 oder 3…) Bier ausklingen zu lassen.
Das hatte auch eine Kleinbusladung voll Maedels vor, die sich im ganzen Haus verteilten, so machten wir die Bekanntschaft von Kathie, Lee-Ann, Vanessa, Sophie und – Maroma! Mit ihr hatten wir am meisten Spass, lachten viel, sprachen ueber Ihre Familie (ein Neffe ist wohl grade in Muenster oder so und spielt dort Rugby, da waeren wir ja Entwicklungsland) und sie spendierte uns Ihr Dessert, Chocolate Mud Cake, lauwarmen Schokokuchen mit Sahne und wir waren beste Freunde… 😀
So gestaerkt und angenehm besaeuselt (schliesslich hat das uebliche Bier hier nur 4% Alkohol…) fielen wir in unser kuschliges Camper-Bett direkt neben dem See.
Am naechsten Morgen wollten wir noch weiter runter zum Cape Palliser, dem suedlichsten Punkt der Nordinsel, tatsaechlich liegt das Cape noch suedlicher als manche Orte im Norden der Suedinsel… Koennt Ihr mir noch folgen? 😉
Auf alle Faelle kurvten wir entlang steiler Klippen und durch steinige Steppen (es regnet ja kaum) und ab und zu kamen wir an ein paar Baches, den Fereinhaeusern der Kiwis vorbei. Im letzten Ort vor dem Cape, dem verschlafenen Ngawi, kann man beobachten, wie die Fischerboote (die hier hauptsaechlich Lobster fischen) mit Bulldozern ins Meer manoevriert werden. Echtes Maennerspielzeug! 😉
Und kurz darauf standen wir wieder mal an einem Stueck felsiger Kueste in strahlendem Sonnenschein und wollten ein paar Fotos schiessen, als sich ploetzlich der Felsen bewegte! HAAA! Ein Seeloewe!
Da lagen ganze Familien doesend in der Sonne und nahmen kaum Notiz von uns, Martin kam einem weniger als 2 Meter nah (per Zufall eigentlich, weil das Tier erst nicht zu sehen war) und es blinzelte grade mal verschlafen…
So ging es die ganze Zeit weiter, bis zum Cape Palliser Lighthose, dem Leuchtturm, die Seeloewen posierten direkt fuer uns… Toll!
Zu guter Letzt erklommen wir noch die 251 Stufen zum Leuchtturm, um die wunderschoene Szene noch von oben zu fotografieren. Dabei entdeckten wir einen 2600 Meter hohen schneebedeckten Berg der Kaikoura Ranges von der Suedinsel rueberblitzen…
Puh. Das ist fast zuviel fuer einen Tag, aber seht selbst:
[mygal=nz-22]
Total muede von den vielen Eindruecken kamen wir gestern nachmittag wieder zuhause an, grade rechtzeitig zum Abendessen und Bettgehen… Unglaublich, wieviel man auf knapp 130km Entfernung hier alles erleben kann!
Auch diese kleine Filmchen aus dem Lake Ferry Hotel wollten wir Euch auch nicht vorenthalten,
Viel Spass
und viele liebe Gruesse!
Anja & Martin
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