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Hallo zusammen!
Gestern vor sechs Jahren sind wir aufgeschlagen auf der anderen Seite der Erde. Aotearoa. Und…?
Ja, schon… freilich vermissen wir euch!
Andererseits sind wir mittlerweile wirklich angekommen. Beide haben wir gute jobs und die Sprache passt sich mehr und mehr unseren Beduerfnissen an. 😉 Und wir bringen Kultur auf die mit ueberwiegend mit Inselaffen bevoelkerte Insel. Zumindest Ess-kultur.
Wuerden wir es wieder tun?… Jaaein.
Zur Zeit ist Winter. Manchmal waer’s doch schoener auf einer waermeren Insel zu wohnen.
Aber die Erfahrung, sich als Fremder in einer anderen Kultur zu etablieren ist eine grosse und bereichernde.
So, was wuerden wir also anders machen?
Hmmm. Nix, so far. Vielleicht mehr reisen und weniger arbeiten. Aber das kommt vielleicht noch!
Viele liebe Gruesse!
P.S.: vor sechs Jahren:
Hallo Ihr Lieben!
Die Grillsaison hat angefangen (oder hoert in Kiwiland eh irgendwie nicht auf…), aber die Wuerschtl, die hier landesueblich zu erwerben sind, sind entweder so unglaublich verdaechtig billig und in verschiedenen ‚Geschmackrichtungen‘ erhaeltlich, oder teuer und dafuer in fuer unsere Geschmacksnerven schwer gewoehnungsbeduerftigen Varianten wie Schwein mit Fenchel, Lamm mit Rosmarin und Honig oder Rind mit Sweet Chili… hm. 8)
So haben wir uns heute endlich die Zeit genommen uns ein Bratwurstrezept aus den Weiten des Internets zu suchen, die Kitchenaid anzuwerfen und mit Hilfe der Gedaerme, die wir im letzten Jahr schon im Metzgergrosshandel kaeuflich erworben und im Gefrierfach zwischengelagert hatten, eigene Bratwuerstl zu fabrizieren!
Und das klappte ganz ausgezeichnet! Und es war im Grunde genommen auch nicht wirklich schwieriger als Fleischpflanzerl machen, nur etwas aufwendiger in Form zu bringen… 😉
Und leeeeeeeecker.
Und wie der KungFu Panda haben natuerlich auch wir eine Geheimzutat drin… 8)
Hallo Ihr Lieben!
Jetzt ist es soweit.
Jetzt gibt es kein Zurueck mehr!
Jetzt haben wir wirklich alles, was wir so lebensmitteltechnisch aus der alten Heimat vermisst haben!
Ja! Alles!
Haribo gibt’s im Holland-Laden und sogar Tortenguss und Dr. Oe. Puddingpulver!
Dosenfisch (Hering in Mango-Pfeffersosse!) und Rollmops gibt’s bei Pak’nSave.
Marmelade funktioniert auch ohne Gelierzucker…
Aber die absolute Kroenung (und der Grund, warum wir abenteuerliche, halb-illegaleEexperimente mit Salz und Chemie durchgefuehrt haben) – es gibt Leberkaes! Und Weisswuerst! Und Mettwurst!
Also alles, was das darbende Herz bzw. den Magen eines Exilbayern erfreut. 😀
Und man muss wirklich sagen, auch wenn es sich um einen ausgewandertern Metzger aus dem Schwarzwald handelt, die Wurstwaren schmecken sehr authentisch und die Auswahl ist super! 😉
Und am Sonntag spaet abends bestellen und Dienstag schon Frischwurst zum Fruehstueck zu haben (quer durch die Nordinsel gebracht) ist auch super!
Und so konnten wir am Wochenende mit Haendlmeier Senf (Brezn gaebe es in Wellington, aber das war uns dann doch zo bloed… ;)) und Bierchen ein stilechtes Weisswurstfruehstueck abhalten!
Na? Das ist doch was, oder? 😀
Hallo Ihr Lieben!
Kennt ihr den noch?
Leberkaes, und eine Semmel dazu, Leberkaes mit Ei und Kartoffelsalat…
Was war das nochmal fuer ein alberner Song? 8)
Auf alle Faelle hatten wir uns vorgenommen, eine der letzten Dinge, die uns gelegentlich kulinarische Heimwehtraenen in die Augen bzw. Pfuetzen auf die Zungen treiben, auch noch selbst auf die Reihe kriegen.
Also zuerst ein passendes Leberkaesrezept aus den Weiten des Internet aufgetrieben und danach krampfhaft nach der richtigen Uebersetzung fuer Poekelsalz gesucht, was tatsaechlich gar nicht so einfach war… ich hab mich dann mit Wikipedia schliesslich auf NaNO3 und Sodium nitrate geeinigt, aber so ganz sicher war ich mir da auch nicht.
Nun, frohen Mutes sind wir zum naechsten Metzger gestuermt, aber da gab es nur grosse Augen, nein, die Sausages wuerden nicht direkt hier gemacht, ausserdem weiss er gar nicht, was ich da haben will, da soll ich doch wohl besser direkt zum Metzger-Grosshandel nach Petone fahren…
Na gut.
Wir also in Petone eingelaufen, wieder ein sehr netter Mensch, der uns empfangen hat, allerdings gab es auch hier grosse Augen und energisches Kopfschuetteln, Sodium nitrate gibts nicht zu verkaufen, das waere gegen das Gesetz. Wie bitte???
Unser Leberkaes rueckte immer weiter in ungesetzliche Ferne…
Wie das denn? Illegal? So viele deutsche Metzger waeren also in NZ immer mit einem Bein im Knast, oder wie?
Er erklaerte uns, dass das Salz wohl frueher eher handvoll statt grammweise ins Braet gestreut worden waere und dann zu Vergiftungen fuehrte. Dann wurde es pur schlicht verboten und es gibt es jetzt in minimalen Anteilen nur noch in Gewuerz- und Zusatzstoff-Mischungen… das will ja keiner…
Aber jetzt weiss ich wenigstens, warum die hiesigen Wuerschtl so spottbillig und mit Huhn- oder Rind-GESCHMACK verkauft werden koennen, nachdem ich gelesen habe, was in den Packungen alles drin ist… brrr.
Aber wer wirklich Leberkaes will, laesst sich nicht entmutigen und macht das Ganze halt dann ohne Poekelsalz und legal. 😀
Nun, das Ergebnis. Es gibt jedenfalls kein Foto davon… 😉
Aber kalt und mit Augen zu schmeckt es fast wie Leberkaes, aber da waer ja a G’lernter a Depp, wenn das alles ohne die richtigen Maschinen (Kutter! haaach…) und Inhaltsstoffe einfach so gehen wuerde, oder?
Aber so hat wenigstens unser Care-Paket-Glas mit original Haendlmeier Senf eine halbwegs wuerdige Unterlage gefunden… 😉
Liebe Gruesse!
Hallo Ihr Lieben!
Die Zeit rennt und nun sind wir ziemlich genau 9 Monate weg aus good old Germany!
Wir haben uns in letzter Zeit oefter mal gedacht, was uns denn eigentlich so fehlt – ausser EUCH natuerlich!!! 8)
Hm.
Nun ja.
Isja gar nich soviel…
1. Sauna!
Eine Saunalandschaft, wie wir sie in D reichlich mehr oder weniger vor der Haustuere hatten, haben wir uns abgeschminkt. Gibt’s so nicht, und wenn doch, dann sind sie zu bloed zum Werbung machen… 😉
Es gibt wohl nicht allzu weit entfernt sowas wie einen FKK-Verein, die wohl Sauna und Spa-Pool etc. auf dem Gelaende haben, aber da muss man Vereinsmitglied werden und Jahresbeitrag zahlen und vermutlich im Sommer nackich dem Vereinsbarbeque beiwohnen… Sauna ist also erstmal ersatzlos gestrichen… 8)
2. Lebensmittel!
Nachdem ich nun endlich einigermassen Brot und Semmeln backen kann und die Leberwurst im Glas auch was geworden ist, ist das Groebste eigentlich schon erledigt.
Und wenn man einkaufen geht, gibt es eigentlich alles – nur weniger Auswahl (ausser beim Toastbrot, natuerlich… ) – aber ich musste eh noch nie 20 Meter lange Joghurt-Regale und rund ums Jahr alle moeglichen exotischen Fruechte haben … Ich finde es toll, dass man hier noch merkt, was wann Saison hat!
Wir haben einigermassen brauchbare Lyoner von einem schweizer Metzger gefunden, die man bei uns in einigen Supermaerkten kaufen kann. Es gibt Kiwi-Metzger, die ganz gute Bratwuerstl machen und richtig gute Wiener (auch wenn sie hier Frankfurter heissen…) 😉
3. Reden!
Wenn auch unser englisch mittlerweile ganz brauchbar ist – so Sachen wie Wortwitz, Schlagfertigkeit, Reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist, das geht halt nicht und das fehlt uns schon ziemlich… Wir haben zwar schon Freunde aus aller Herren Laender gefunden, aber es ist halt nicht das Gleiche, wenn man nicht einfach sagen kann „Haa, oide Fiiischhaud, wia gaehds da denn?“ 😀
4. Isolierte Haeuser!
Der Vorteil unserer neuen Behausung liegt ja darin, dass sie sich schoen erwaermt, sobald die Sonne durch die einfachverglasten Scheiben scheint… Nee, Spass, die Temperaturen sind kein grosses Problem, wir haben einen unschlagbaren Holzofen im Wohnzimmer, der das Erdgeschoss heizt, wenn’s ungemuetlich wird und im Schlafzimmer oben fuer Fussbodenheizung sorgt. 😉
Aber wenn es mal stuermt, dann hat man schon ein intensives Naturerlebnis, das sag‘ ich Euch!
Die dritte Nacht in Folge hatten wir jetzt auf unserem Huegel Orkan-Winde, dass es uns die Fenster aufgedrueckt hat. Da wuenschen wir uns dann doch zurueck in fuer Jahrhunderte gebaute Massivhaeuser mit halb-meterdicken Mauern… 8)
In diesem Sinne, gute Nacht und bis bald!
Hallo Ihr Lieben!
Am Montag hatten wir die ersten Gaeste im neuen Zuhause!
Und auch hier heisst es (wie in Deutschland auch auf gut neu-deutsch) ‚house warming party‘, wenn man zur Einweihung einlaedt! 😉
Unser vielen von Euch sicher wohlbekanntes „Von-Allem-und-fuer-Jeden-etwas“-Buffet kam auch bei unseren internationalen Gaesten (von uns selbst mal abgesehen: halb Ungarn/USA, halb Kiwi/D, halb Schweiz/D, halb Kiwi/Schweden, rein D, Kiwi/Maori… nur unsere daenische Konditorin konnte nicht kommen…) sehr gut an!
Zum Glueck hatten wir uns in unserem Storage schon bis zu den ueber 30 grossen Kunststoff-Kisten durchgewuehlt, in denen unsere ganzen Teller, Glaeser und Besteck verstaut waren… 8)
Aber ein bisschen wehmuetig war uns schon beim gemeinsamen Kochen – besonders, als wir dann noch die DVD vom Wirtshaus und den letzten grossen Veranstaltungen zeigten…
Der Plan, auch hier ein Wirtshaus zu haben, auch wenn die Sitten, Gebraeuche – und nicht zuletzt die Essgewohnheiten! – so voellig unterschiedlich sind, ist nicht vergessen… Aber erst mal muessen wir uns um die PR (permanent residency), die dauerhafte Aufenthaltserlaubnis bemuehen, und das wird noch ein Weilchen dauern.
Aber gut zu wissen, dass wir a) noch nichts verlernt haben und b) auch zumindest experimentierfreudige Kiwis unser Essen moegen! 😉
Auch wenn wir eine echt volle Huette hatten, bei solchen Gelegeheiten vermissen wir EUCH schon… Sonst waere es ja auch wirklich zu schoen… 8)
Hier eins unserer tollen house-warming-Geschenke, ein selbstgemaltes Aufklapp-Haus!
Vielen Dank Celeste, woher wusstest Du vorher schon, wie’s bei uns aussieht?
Liebe Gruesse!
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