Hier wie versprochen die Fotos vom Vintage Festival im Queen Elizabeth Park.
Vintage heisst uebersetzt „traditionell, sehr alt, altehrwuerdig“, aber auch Weinlese oder Baujahr. Bei den Land- und Dampf-Maschinen, Motoren, Autos, Motorraedern und den in Wellington abgeschafften und hier im Park wiederbelebten Trambahnen war das auch der Fall, die waren alle sehr, sehr alt… Und die Trambahnfuehrer waren sicher genauso alt. 😉 Kein Wunder, dass ueberall Plakate hingen, auf denen Ehrenamtliche gesucht werden, die die Trams restaurieren oder sogar Trambahn-Lenken lernen wollen! Trambahnfuehrer (die hiessen hier frueher Motorman) lassen sich leider nicht restaurieren… 8)
Insgesamt war’s ein richtiges Volksfest mit Staenden, Karussell, Musik – aber eben ein Kiwi-Volksfest, was heisst es, begann frueh (10.00) und endete frueh (16.30). Was aber die Menschen auch hier nicht davon abhielt, die angebotenen Leckereien zu kaufen: shaved Ice (gefrorenes Wasser wird mit scharfem Messer abgeschabt, in einen Becher gefuellt und mit suessem, bunten Zeug aus einer Spritzpistole besprueht… da stehen die Kiddies drauf! Genauso stehen sie aber auch auf die fuer einen guten Zweck (den Vintage-Club natuerlich!) fuer 2 Dollar verkauften „sausage sizzlers“ (Grillbratwuerstl), die schon von Weitem nach Plastik riechen und aus der Naehe auch so aussehen! 😉
Zuckerwatte gibts verpackt im Plastikbeutel, dafuer in allen Farben… Aber es gab natuerlich auch einen mobilen Kaffeewagen, Holzofenpizza, „deutsche“ Bratwurstsemmeln und Bio-Eis, nicht dass Ihr noch denkt, dass hier alle nur so Zeug essen… 😀
Nach dem Helikopterflug (der im Uebrigen das sanfteste und weichste Fortbewegungsmittel ist, das ich bis jetzt erlebt hab!) haben wir dann noch eine Runde Tramfahren an den Beach hinter uns gebracht (das war so ziemlich das Ruckeligste bisher… 😉 ), doch davon gibt es ein anderes Mal mehr…
Wir brechen jetzt gleich auf in unser Dorf-Pub, wir haben schliesslich schon 12 Stunden frueher Silvester!
Und wenn Ihr ans feiern denkt, haben wir unseren Rausch schon ausgeschlafen… 8)
Wir wuenschen euch Allen einen guten Rutsch!
heute waren wir noch einmal beim Vintage Festival im Queen Elizabeth Park. Bei bewoelkten 26 Grad war uns bald nach frischem Wind und so enterten wir flugs einen Helicopter, der uns fuer 50 NZD pro Nase mal eben unsere neue Heimat von oben gezeigt hat. Irre! Wir wussten gar nicht, dass unser Village doch so gross ist und dass unsere direkten Nachbarinnen eine Treppe zum Strand haben! 8)
Martin hat ein Video gemacht, das wir Euch natuerlich nicht vorenthalten wollen! Die Fotos gibts bald… 😉
Hallo ihr Lieben,
heute wurden wir wachgeschuettelt. Eine Viertelstunde nachdem der Wecker klingelte, hat Shaky-Island seinem Namen wieder mal alle Ehre gemacht.
Waehrend ich schutzsuchend unter einen Tuerstock fluechtete, versuchte Anja liegend die Herkunft des Bebens zu erspueren. 😉 .
Das heutige Beben hatte 5.1 Punkte auf der Richter-Skala und war 40 Kilometer weg von uns.
Allerdings in ca 5o Kilometer Tiefe.
Obwohl die infrastruktur des Internetzes hier noch ein wenig dem europaeischem Standard hinterherhinkt, ist zu DIESEM Thema eine schnelle, uebersichtliche und sehr informative Internetseitenauswahl gegeben.
So zum Beispiel die Earthquake Kommission. Hier sind viele Informationen zu finden wie man sich vor, waehrend und nach einem Beben verhalten sollte, und schuetzen kann.
Auch kann man sich hier, bei dieser (sehr empfehlenswerten) Flashanimation ein ungefaehres Bild davon machen, was Quakes zwischen 3 und 8 so alles anrichten koennen.
Wir hatten ja im Artikel „Wenn`s mal etwas staerker wackelt“ schonmal ueber unsere ersten Erfahrungen mit unruhigen Fussboeden berichtet. Das aktuelle Beben konnte schon eine halbe Stunde danach bebildert und beschrieben auf dieser Seite gefunden werden.
Hier sind Ort, Staerke, Erdtiefe mit Grafiken, Tabellenauswertungen, Standort der Seismographen und vieles mehr zu finden.
Auf dieser Seite kann man auch seine persoenlichen Bebenerfahrungen mitteilen. Wie bei dieser Grafik zu sehen, haben das eine halbe Stunde danach auch schon einige Leute getan. 😉
In der mittleren Spalte ist zu sehen wieviele Menschen aus welchen Orten sich bereits eine halbe Stunde nach dem Quake gemeldet hatten (Immerhin schon zwei aus Paekakariki 😉 ) Und links die Staerkeempfindung schwach, mittel, stark.
Bis 15:00 unserer Zeit hatten sich 976 Leute bei der Seite gemeldet 9 davon aus Pykok(Paekakariki). Hier noch ein paar Details:
[mygal=nz-23]
Jetzt heissts Anja abholen und gemeinsam zum Vintage Fest fahren. Spaeter mehr.
Viele Gruesse!
Nachdem es gestern den ganzen Tag geschuettet hat wie aus Eimern, war es heute wieder superschoen und wir haben unseren ersten Kiwi-Weihnachtsfeiertag am Strand verbracht, mit anschliessendem BBQ auf dem Deck, wie es sich gehoert… Es gab Lamm, frische Maiskolben und Kartoffelsalat mit selbstgemachter Mayonnaise… geht’s uns gut, oder was? 8)
Und waren sogar ziemlich lange im Wasser – Martin zumindest, ich bin nach der Haelfte wieder umgedreht… 😉
Aber weil wir wieder an der gleichen Stelle waren wie neulich, als die Orcas die kleinen Fische gejagt haben – wir haben noch mehr Fotos von einem anderen Dorfbewohner bekommen, der beim Anblick der Wale mit der Kamera in sein Kajak gesprungen ist, diesmal sieht man sie auch deutlich…
Hallo ihr lieben,
heute kommt unser Container in Wellington an. Da hier aber alle in Partylaune und Urlaubsstimmung unterwegs sind, ist es unwahrscheinlich, dass die MAF unser Containergut noch dieses Jahr untersuchen wird.
Die MAF, das „Ministry of Agriculture and Forestry“, ist unter anderem dafuer zustaendig, dass keine das Oekosystem bedrohenden Pflanzen, Samen, Tiere, sowie Keime, Pilze und so weiter ins Land gelangen.
Das heisst unser Container wird, bevor wir ihn erhalten, erst einmal genau untersucht und Stichproben genommen.
Im vorletzten Post hatten wir geschrieben, dass zur Weihnachtszeit ausser Handel, Gastronomie und oeffentlichen Einrichtungen alles stillstehen wuerde.
Das stimmt so nicht, wie wir leider feststellen mussten, als wir vorgestern unsere Ausweise mit der Post erhielten, mit einem Brief der Immigrationsbehoerde, welche uns freundlich gruesste und uns mitteilte, dass sie ihre Arbeit erst wieder ab dem 5. Januar aufnehmen wuerde.
Fuer uns heisst das noch laenger warten. Aber da nun wirklich ALLE feiern, kann Anja also getrost weiter trainieren. 😉
Ich habe meine Bewerbungsbestrebungen momentan auch auf Eis gelegt, bis wieder Schwung in den Laden kommt.
Aber nochmal zurueck zu unserem Container. Da es der Lastwagen, der uns den Krempel liefern wird, unmoeglich unsere Einfahrt hochschaffen wuerde, weil steil und schmal, haben wir umdisponiert.
Im benachbarten Ort, unserem Lieblingseinkaufort Paraparaumu (die Kiwis sagen Paraparümü)
haben wir uns einen Platz in einer Lagerhalle gemietet. Da jeder hier irgendwo ein Boot oder altes Auto oder sonstige Sonderlichkeiten besitzt, sind hier sogenannte „selfstorage“ Moeglichkeiten gang und gaebe. Man findet ueberall guenstige Moeglichkeiten seine Habseligkeiten trocken und sicher aufzubewahren.
Aber nach einem halben Jahr seit packen in Schoenau, werden wir unsere Sachen eh nicht wieder erkennen. Spannend, das.
So dann, falls wir uns nicht mehr lesen, wuenschen wir euch jetzt schon schoene Feiertage.
Liebe Gruesse,
Anja & Martin
hier wieder ein kleiner Einblick in unseren Alltag. Heute geht es ums Einkaufen und die Lebenshaltungskosten.
Im Moment liegt der Kurs bei 2,43 NZ-Dollar pro Euro, als wir ankamen waren es 2,11, letztes Jahr um diese Zeit lag der Kurs bei unter 1,90…
Viele Preise werden Euch umgerechnet vielleicht guenstig vorkommen, allerdings liegt der Durchschnittsverdienst in NZ nur bei ca. 29.000 NZ-Dollar!
Damit Ihr Euch das Ganze vielleicht etwas besser vorstellen koennt, hier ein Querschnitt ueber unsere diversen Einkaeufe der letzten Wochen, alle Preise in NZ-Dollar. Ich habe der Einfachheit halber bisher die Preise meist durch 2 geteilt und fuer das Geld, das wir mitgebracht hatten, stimmt das ja auch in etwa… 😉
Los geht’s:
Mango 1,99
Landgurke 0,98
Avocado 0,99 – 0,79
Eisberg-Salat 1,48
Weisskraut Kopf 2,98
Tomaten 1kg 1,98 – 2,98
Mung Sprossen 250g 1,98
Aprikosen 1,5 kg 6,90 (gibt 6 Glaeser Marmelade 😉 )
Gruener Spargel Bund 2,98 – 1,38
Erdbeeren 350g 1,97
Hier gibt es noch Obst und Gemuese nach Saison, fast alles wird im Land produziert. Als wir ankamen, kosteten die Tomaten teilweise 8-9 Dollar das Kilo, jetzt noch 2-3 Dollar, dafuer gibt es keinen Lauch mehr, der uns im August beinahe nachgeschmissen wurde…
Wenn man einreist, hat man das Gefuehl, dass man fuer einen mitgebrachten Apfel ins Gefaengnis wandern wird, aber gestern habe ich mangels Alternative Zitronen aus USA gekauft… ???
Milch 2l (Hausmarke) 3,24
Tetra-Pack Milch 1l 2,48 (dann aber mal wieder im Sonderangebot 4 Stueck fuer 5,00)
ungesalzene Butter (seltsamerweise teurer als gesalzene…) 250g 2,19
6 Stueck Bio-Eier 6,40
300ml frische Sahne 1,54
Greenlipp-Muscheln, frisch 1kg 2,49
Frische NZ-Fischfilets zwischen 9,- und 35,- je nach Sorte
Rinderhackfleisch Premium (fettaermer) 400g 6,20
Rib Eye Steak 1kg zwischen 21,- und 29,-
Lammkeule 1kg 11,- bis 16,-
Steinlager Bier 15 Flaschen 0,33l 19,99
Wein kann man von 6,- pro 0,7l Flasche bis ??? kaufen, je nach Geschmack… 😉 Wobei der NZ-Wein nicht unter den Billigweinen rangiert!
Muelltueten 5 St. 14,54 (reichen 5 Wochen, das sind unsere ganzen Muellgebuehren!)
Normalbenzin pro Liter 1,39
Wohnen: wenn man nicht gerade in einer Baracke wohnen will, wuerde ich sagen, dass Mieten hier aehnlich teuer ist. Aber wir bezahlen nichts fuer Wasser (das ist in Paekakariki kostenlos) und Abwasser-Gebuehren gibt es keine. Auch GEZ-Gebuehr wollte noch niemand haben… 😉
Eine Kombination aus Festnetz-Telefon, Digital-TV und Internet-Broadband (10MBps/20GB traffic) kostet monatlich knapp 150,-
Wer noch mehr wissen moechte, kann hier nachsehen: Statistics New Zealand – sehr umfangreich… 😉
Am Mittwoch mussten wir mal wieder zu unserem heissgeliebten Immigration Office in Wellington. Und weil das Wetter so toll war, entschlossen wir uns, gleich noch eine Uebernachtung auswaerts dranzuhaengen, man muss ja nicht immer daheim rumsitzen und auf das Work permit warten, das kann man auch unterwegs… 😉
So bauten wir in 30 Minuten unser Auto wieder zum Reisemobil samt Sparkueche, dem Trangia.
Wir wollten schon lange mal zu einem grossen See fahren, der direkt ueber dem Berg liegen muesste… Tatsaechlich sind es zwei Berge, aber egal…
Hier ist die Route:
Von Wellington das Tal hoch nach Upper Hutt, dann ueber den Berg bis nach Featherston, dann zum Lake Wairarapa. Endlich angekommen stellten wir fest, dass der See eigentlich keine besondere Schoenheit ist, eher das Gegenteil… weil er scheibar relativ seicht ist, war er schlammig braun und sah ziemlich veralgt aus. Auch das Ufer war nicht besonders anziehend, flache Wiesen gingen nahtlos in Wasser ueber, und weit und breit nichts als Gegend, keine Bootsstege oder sonst irgendwas…
Was nun? Jetzt wo wir schon mal hier sind, fahren wir halt rauf nach Martinborough, der naechsten Kleinstadt, dort soll es viel Wein geben…
Aber kaum waren wir in der Richtung unterwegs, hielt uns ein Schild mit der Aufschrift „Lake Ferry“ ab. Das klingt doch gut, See-Faehre, vielleicht wird’s ja doch noch schoener, weiter unten…
Und wir fuhren und fuhren, schon lange war kein See mehr neben uns – sollte man doch mal auf die Karte kucken? Siehe da – das Schild lotste uns 16km weiter, und schon waren wir an einem neuen See, dem Lake Onoke, der spektakulaer in die Cook Strait abfliesst!
Eine wirklich traumhaft schoene Ecke, so ganz anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Und wenn man denkt, man ist schon in the middle of nowhere, mitten im Nirgendwo, kommt da von irgendwo ein Hotel und Pub daher! Das Lake Ferry Hotel (das in Echt nicht ganz so elegant aussieht wie die Webseite… 😉 ) wurde in den 1850ern gebaut, um dem Faehrmann am See zu einem geregeltes Einkommen zu verhelfen… Jetzt hilft es den paar Fischern, urlaubenden Einheischen und wenigen Touristen dabei, ihr Einkommen in eisgekuehltes Bier umzusetzen… 😉
So beschlossen wir nach einem ausgiebigen Strandspaziergang, den Abend ebenfalls im Lake Ferry Hotel bei einer Partie Billard und einem (oder 2 oder 3…) Bier ausklingen zu lassen.
Das hatte auch eine Kleinbusladung voll Maedels vor, die sich im ganzen Haus verteilten, so machten wir die Bekanntschaft von Kathie, Lee-Ann, Vanessa, Sophie und – Maroma! Mit ihr hatten wir am meisten Spass, lachten viel, sprachen ueber Ihre Familie (ein Neffe ist wohl grade in Muenster oder so und spielt dort Rugby, da waeren wir ja Entwicklungsland) und sie spendierte uns Ihr Dessert, Chocolate Mud Cake, lauwarmen Schokokuchen mit Sahne und wir waren beste Freunde… 😀
So gestaerkt und angenehm besaeuselt (schliesslich hat das uebliche Bier hier nur 4% Alkohol…) fielen wir in unser kuschliges Camper-Bett direkt neben dem See.
Am naechsten Morgen wollten wir noch weiter runter zum Cape Palliser, dem suedlichsten Punkt der Nordinsel, tatsaechlich liegt das Cape noch suedlicher als manche Orte im Norden der Suedinsel… Koennt Ihr mir noch folgen? 😉
Auf alle Faelle kurvten wir entlang steiler Klippen und durch steinige Steppen (es regnet ja kaum) und ab und zu kamen wir an ein paar Baches, den Fereinhaeusern der Kiwis vorbei. Im letzten Ort vor dem Cape, dem verschlafenen Ngawi, kann man beobachten, wie die Fischerboote (die hier hauptsaechlich Lobster fischen) mit Bulldozern ins Meer manoevriert werden. Echtes Maennerspielzeug! 😉
Und kurz darauf standen wir wieder mal an einem Stueck felsiger Kueste in strahlendem Sonnenschein und wollten ein paar Fotos schiessen, als sich ploetzlich der Felsen bewegte! HAAA! Ein Seeloewe!
Da lagen ganze Familien doesend in der Sonne und nahmen kaum Notiz von uns, Martin kam einem weniger als 2 Meter nah (per Zufall eigentlich, weil das Tier erst nicht zu sehen war) und es blinzelte grade mal verschlafen…
So ging es die ganze Zeit weiter, bis zum Cape Palliser Lighthose, dem Leuchtturm, die Seeloewen posierten direkt fuer uns… Toll!
Zu guter Letzt erklommen wir noch die 251 Stufen zum Leuchtturm, um die wunderschoene Szene noch von oben zu fotografieren. Dabei entdeckten wir einen 2600 Meter hohen schneebedeckten Berg der Kaikoura Ranges von der Suedinsel rueberblitzen…
Puh. Das ist fast zuviel fuer einen Tag, aber seht selbst:
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Total muede von den vielen Eindruecken kamen wir gestern nachmittag wieder zuhause an, grade rechtzeitig zum Abendessen und Bettgehen… Unglaublich, wieviel man auf knapp 130km Entfernung hier alles erleben kann!
Auch diese kleine Filmchen aus dem Lake Ferry Hotel wollten wir Euch auch nicht vorenthalten,
Viel Spass
und viele liebe Gruesse!
Anja & Martin
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nach so viel Fischkram endlich mal was der Zeit entsprechendes… 😉
In einem Postladen haben wir ein Stickerbuechlein gefunden, das einen kleinen Einblick in die Kiwivorstellung von Weihnachten erlaubt. Das Szenario findet in einer „bach“ [baetsch], also einem Ferienhaeuschen statt.
Ab dem 15. Dezember befindet sich der Kiwi an sich naemlich in Generalferien. Das heisst, selbst wenn man keinen Urlaub oder Ferien hat, tut man in dieser Zeit einfach nichts, haben wir aus vertrauenswuerdigen Kiwi-Quellen erfahren. Und ausser Handel, Gastronomie und oeffentlichen Einrichtungen steht wirklich alles still. Man kann sich das in etwa wie die Karnevalszeit im west- und norddeutschen Raum vorstellen, nur laenger.
Fuer den Kiwi an sich ist der Sommer die einzig akzeptable Jahreszeit, alles andere wird einfach ignoriert, das erklaert auch, was wir im Fruehjahr selbst gesehen haben: oben dicke Daunenjacke, unten Shorts und FlipFlops…
Kiwis verbringen Weihnachten etwas anders als der gewoehnliche Mitteleuropaeer. Gefeiert wird gerne am Strand und der Nikolaus kommt mit dem Surfbrett. Ach ja, ein Christkind, das Geschenke bringt gibts auch nicht, das ist ersatzlos gestrichen. Geschenke gibts also vom Weihnachtsmann, der sich in der Nacht vom 24. auf den 25.12. durch den Kamin quetscht (oder wahlweise seinen Sack rein schmeisst ) und die Geschenke unter dem Baum verteilt …
In Australiens wichtigstem Weihnachtslied tauscht Santa Claus seine Rentiere gegen Kaengurus ein, danach surft er nach Neuseeland (siehe oben…)
Bei uns gibt es folgendes, wichtiges Weihnachtslied (aufs Bild klicken):
Der Pohutukawa, der neuseelaendische Weihnachtsbaum blüht ganz in Rot, das heisst, dass im Moment die Strassen- und Kuestenraender rot leuchten!
Und fuer alle Schulkinder heißt es: 6 Wochen „fun in the sun“, Spaß in der Sonne, aber auch „slip, slop, slap and wrap“ – was soviel bedeutet wie T-Shirt ueberziehen, mit Sonnenschutz (unter 30+ geht da nix) eincremen, einen Hut aufsetzen und den Sonnenschirm einpacken, denn die UV-Strahlung ist extrem hoch im Moment. So sind Badeanzuege meist kurzaermlig und mit Shorts versehen, so muss man die armen Kinder schon weniger einschmieren…
Ihr werdet es nicht glauben:
heute lagen wir gemuetlich unser Feierabend-Bier geniessend an unserem Beach in der Sonne und schauten auf’s Wasser… aber halt – fangen wir mit dem Vormittag an:
Wir sassen auf unserer Veranda und freuten uns ueber das gute Wetter und den Blick ueber das Meer, als uns die Moewen auffielen, die alle ueber einer Stelle kreisten und wie bei „Findet Nemo“ „Meins, meins, meins“ kreischten … Das Wasser darunter schien zu brodeln und zu kochen! Martin sagte noch „Jetzt waer’s toll, wenn wir da draussen fischen gehen koennten. Wo kleine Fische sind, sind auch Grosse…“ 8)
Des Raetsels Loesung: grosse Fischschwaerme, die sich im ruhigen, warmen Ozean zwischen Paekakariki und der Kapiti Island tummeln!
Das muss sich wohl heute mehrfach wiederholt haben, so auch, als wir abends kurz vor sieben im Sand lagen… und dann schaut man so vor sich hin und schaut den Kindern beim Plantschen zu… hee, was war das denn da draussen? Schwimmt da einer und klatscht mit den Flossen aufs Wasser? Nein, das sieht anders aus…
DA! Schon wieder! Das ist viel feiner, wie Nebel und kommt aus dem Wasser!
DAS SIND WALE!!!
Unglaublich… Wir sind aufgesprungen und ans Wasser gerannt, immer mehr Menschen deuteten ins seichte Wasser, wo etliche echte, grosse Wale ausatmeten und den feinen Nebel in die Sonne spruehten!
Martin warf alles von sich, was ihn behinderte, den Autoschluessel, die Kamera, die Sonnenbrille, und stuertzte sich ins Wasser – nix wie hinterher!!!
Da tauchte ein Kerl neben mir auf und sagte irgendwas wie „Cool, er nimmt die Chance wahr. Das sind sicher die Orcas, die waren letztes Jahr auch hier, aber nicht so nah am Strand…“
…
ORCAS???
Martin!!!
Komm sofort da raus!!!
Das ist nicht zu fassen – Eltern, Kinder und Hunde plantschten ungeruehrt weiter, als keine 200, ach was, sicher keine 100 Meter weiter draussen, da wo man fast noch stehen kann, eine sogenannte Schule von wahrscheinlich 7 Orca’s vorbeisauste, um mal eben die Fischlein aufzumischen… Schliesslich machen viele Fische und Moewen genug Laerm um die Orcas von weiter her zu locken. Bei uns gibt ja es so gut wie keine Motorboote, die da gross stoeren koennten.
Zum Glueck haben wir tatsaechlich ein paar Flossen fotografieren koennen, vor lauter Aufregeung… 😀
Wir hatten direkt eine „aufregende“ Woche, an Martins Geburtstag hatten wir Freunde da, am naechsten Tag waren wir bei Amerikanern zum Essen eingeladen, dann waren wir bei einer Deutschen, die auch hier im Dorf lebt, um uns ein paar kleine Computerprobleme anzusehen – und wir warten auf Nachricht vom Immigration Office… 8)
Und heute waren wir auf oben auf der Paekakariki Hill Road und am Beach von Waekanae (unseren kennen wir ja schon… 😉 ) zum fotografieren, also hier mal wieder ein paar „Bilder der Woche“…
Keine Sorge… Haie gibts hier NICHT … nur sehr kleine
Heute haben wir Fischern am Strand zugesehen, die ein kleines, motorisiertes Ueberwasserboot mit einer sehr, sehr langen Angelschnur gewassert hatten. Also Boot faehrt raus und nimmt Schnur mit, an der ca. 30 Angelhaken haengen. Nach 40 Minuten wird das Ding einfach wieder eingeholt. Und Ausbeute waren 10 ca. 40cm lange Fische und einem HAI!!!!!!!!! Der hatte allerdings nur ungefaehr 35cm. 😉
Aber immerhin. Hai ist Hai!!
Apropos BarbieKiu 😉 zum Thema Sport sei gesagt, dass der Kiwi an sich dem Rugbysport zugetan ist, dessen Regeln mir leider noch versiegelt sind. Aber nicht dieser Rugby mit dem Ganzkoerperschutz, sondern das mit nur Zahn- und Sackschutz. 😉 Das ist wirklich rauer Sport. Und Bein und/oder Rippenbrueche sind schon bei einer Trainingseinheit moeglich. Boese Kiwizungen sagen zu europaeischen Fussballern Ballerina.
Nicht weiter verwunderlich wenn man sich hiesige Rugbyspieler mal so anschaut 😉
Und die unsrigen haben erst die Englaender mit einem 32 zu 6 aufgemischt und damit den „Grand Slam“ gewonnen.
Die National-Mannschaft der Kiwis schwoert sich vor dem Spiel immer mit einem HAKA ein. Wie hier in einem Spiel gegen die Inselaffen.(Nein das sind nicht wir!)
So, und wenn wir schon mal dabei sind, ueber Fische, Sport und Autos zu quatschen…
Am Wochenende war in unserem Dorf Welt-Stadt ein Schulfest.
Kein gewoehnliches Schulfest, wie sich das ein Mitteleuropaeer vorstellt, sondern ein Schulfest mit Verkaufsstaenden, Oltimershow, V8-Simulator, coolen Bands, viel zu essen…
Und nach der Schulparty haben sich dann die Autos in Paekakariki verteilt.
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